Am 9. Oktober 2019 drehte sich auf der Zukunftskonferenz „Smart „Country“ in Ibbenbüren im Co-Working Space DigitalHub TD 59 im Tecklenburger Land vom Ausrichter Kreis Steinfurt, WEST mbH, Jobcenter und energieland2050 e.V., alles rund um das Thema „Digitalisierung im ländlichen Raum“.

Dabei ging es neben Vorträgen und Workshops zu nationalen und internationalen digitalen Anwendungsbeispielen um die Frage, ob und wie die Digitalisierung für den ländlichen Raum Nutzen im Rahmen der Energiewende und des Klimaschutzes bringen kann.

Im Workshop „Klimaschutz 3.0 bis 5.0“ gab Thomas Voß (Mitglied der Geschäftsführung der Energielandwerker eG) mit seinem Impulsvortrag zusammen mit Karl-Heinz Land (neuland GmbH & Co. KG) den Startschuss für intensive Diskussionen: Für welche Herausforderungen braucht es Lösungen? Wo liegen die Hemmnisse?

In einer Sache waren sich alle Teilnehmer einig: Das Energiesystem für die Energiewende auf Basis erneuerbarer Energien muss grundlegend umgekrempelt werden. So führt die Veränderung der Erzeugungsstruktur von Großkraftwerken zu dezentralen, kleinen Erzeugungsanlagen zu neuen Herausforderungen für die Netzbetreiber (Stichwort: Systemstabilität). Schwankungen von Strom aus Wind- und Sonnenenergie erfordern einen Abgleich von Erzeugung und Verbrauch (Stichwort: Prosumer). Die Post-EEG-Zeit steht direkt bevor (Stichwörter: Regionalstrom und Wasserstoff).

Dezentrale smarte Lösungen für diese Herausforderungen gibt es bereits zuhauf: bspw. virtuelle Kraftwerke, Solarstorm speichern und mit anderen teilen über den Anbieter sonnen, die Plattform Tal.Markt für die Vermarktung von Regionalstrom.

Aber handelt es sich dabei um anwendbare digitale Lösungen im Sinne der Entwicklungen in unserer Region? Wie sind die Auswirkungen auf Datenkontrolle, Lieferantenunabhängigkeit und Systemkosten? Ist die digitale Souveränität gegeben? Das Konzept der Energielandwerker eG „virtuelles Energielandwerk“, ein digitales Instrumentarium für die Erfassung und Steuerung der Energie, könnte die Bewältigung dieser und weiterer Herausforderungen unterstützen. Jedoch spielen derzeit die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen noch nicht mit.

Fazit: Die Demokratisierung und der Transformationsprozess der Energiewende ist ohne die Digitalisierung nicht zu schaffen. Die Zukunftskonferenz „Smart Country“ gab die Initialzündung für weitere Diskussionen.